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Plastic Paradise Ade – Vom Entschluss zur Umsetzung

„Früher einmal war die Erde ohne Plastik. Doch dann kam der große Auftritt des belgischen Chemikers Leo H. Bakeland. In den Jahren 1905 bis 1907 entwickelte er Bakelit, das erste vollsynthetische Produkt aus Erdöl. Seither schlägt der Fortschritt ein Rad um das andere. Nach der Steinzeit, der Bronze- und der Eisenzeit haben wir jetzt die Plastikzeit.“

 
-Werner Boote-
 

 

 

 Die Frage aller Fragen 

 Was ist Plastik und wieso ist es so

schädlich für uns und unsere Umwelt?    

 

Ihr Lieben, leider ist Plastik ein sehr langlebiges Produkt und daher sehr schädlich für unsere Umwelt. Es kann nicht auf natürlichem Wege abgebaut werden, sondern muss zur Vernichtung eingeschmolzen werden.

Bei diesem Prozess werden unmengen an giftigen Dämpfen und Gasen in die Luft abgegeben. Plastik (Kunststoff) ist durch seine bruchfeste, leichte und sehr elastische Beschaffenheit nahezu unkaputtbar. 

Es trotzt fast allen Temperaturen und man geht davon aus, dass Kunststoff ungefähr 500 Jahre braucht um sich zu zersetzen, aber selbst dann lagert es sich noch überall ab.

Komplett auflösen kann es sich von selbst nicht. Es landet beispielsweise in unseren Weltmeeren, Fische nehmen feinste Plastikpartikel zu sich und sterben im schlimmsten Fall elendig daran. Plastik zerstört ganze Ökosysteme.

Aber Plastik ist nicht nur schädlich für unsere Umwelt, sondern auch für uns. Es gibt über 600 verschiedene Weichmacher, 200 von ihnen gelten als gesundheitlich besonders bedenklich. Diese Chemikalien machen Plastik weicher, flexibler und geschmeidiger. Diese Stoffe können die Gesundheit schädigen, wenn sie aus den Verpackungen in die Lebensmittel eindringen. Produkte die Weichmacher (Phthalate oder Bisphenol A) enthalten sind Beispielsweise

  • Plastikflaschen
  • Kosmetik, Nagellack
  • Kinderspielzeug
  • Bodenbeläge (z.B PVC)
  • Pharmazeutische Produkte  uvm.

Und das ist nur ein kleiner Teil der Dinge, die Plastik enthalten.

Lest hier auch meinen Artikel, über die Kennzeichnung von Plastik.


 

Sind Umverpackungen aus Papier, Karton und Pappe Umweltfreundlicher ?

 

„Die Untersuchung hat für Verpackungen aus Papier, Karton und Pappe einschließlich Getränkekarton ein CO2-Äquivalent von 676 kg CO2 pro Tonne Material festgestellt. Demgegenüber liegen die entsprechenden Werte mit  3.453 kg/Tonne bei Kunststoff oder 5.570 kg/Tonne bei Aluminium; deutlich höher.“
Das heißt, auch Papier verursacht natürlich einen CO2 Ausstoß bei der Herstellung und weiterverarbeitung, aber der Wert ist deutlich kleiner und somit, wenn man so will, Umweltfreundlicher.

 


Wie kann ich in Zukunft Plastik vermeiden?

Das geht nicht von heute auf morgen. Am besten findet man einfach nach und nach Alternativen. Also nicht alles sofort aus dem Fenster schmeißen, das auf den Namen „Kunststoff“ hört.

Alles was ich an Plastik bereits im Haushalt habe, wird erstmal so lange benutzt/wiederverwendet wie es „nötig“ ist (über notwendigkeit lässt sich natürlich streiten). Kosmetikprodukte wie, Duschgel, Shampoo, Mascara, Zahnpasta, Zahnbürste etc. werden durch Plastikfreie Alternativen ersetzt, sobald diese Aufgebraucht sind.

Klar kann man alles wegschmeißen, aber das lässt unsere Müllberge auch nicht schmelzen, deshalb klein anfangen und nicht stressen lassen.


Wenn man möglichst Plastikfrei Einkaufen möchte, könnten diese Tipps für den Anfang hilfreich sein

(wer gleich zur Einkaufsliste möchte, bitte an dieser Stelle herunterscrollen)

 

Überall versteckt sich Plastik.

Nur um es an dieser Stelle mal erwähnt zu haben. Auch von Pappkartons können Mineralölrückstände von den Beschichteten Umverpackungen in die Lebensmittel gelangen, die jetzt nicht gerade als gesund gelten und auch die Deckelchen (sogenannte Twist-off-Deckel) von Mehrwegflaschen- und Gläsern sind teilweise von innen mit Kunststoff beschichtet. In fetthaltigen Produkten, wie Nudelsaucen, Pestos, oder Ölen, in Gläsern, wurden phthalate (Weichmacher) nachgewiesen. Allerdings sind die Weichmacher in den Fällen in die Lebensmittel gelangt, weil die Öle die Migration dieser Stoffe begünstigt. In Milch oder Joghurt wurden widerrum, soweit ich weiß, keine Weichmacher gefunden. In welchen Produkten genau die Weichmacher nachgewiesen wurden, kann man mit ein wenig Recherche, im Internet, herausfinden.

Alles kann, nix muss.

Ich schreibe das hier um aufzuklären, weil ich nicht möchte, dass man fälschlicherweise denkt, alle Produkte, die nicht in Plastik verpackt sind, sind sicher und auf keinen Fall belastet. Aber, alles richtig machen kann man nicht. Hier und da wird man immer vor Hürden stehen und  man ist immer irgendwelchen Umwelteinflüssen ausgesetzt, die sich auf den menschlichen Körper auswirken.

Für mich persönlich spielt der gesundheitliche Aspekt eine große Rolle, aber auch gegenüber der Umwelt fühle ich mich verpflichtet. Deshalb gehe ich diesen Weg.

Ein Laster aufzugeben, ist besser als kein Laster aufzugeben.

Und die kleinen Wehmutstropfen bringen mich nicht dazu aufzugeben. Ich würde immer ein in Glas, oder Papier abgepacktes Produkt, einem in Plastik verschweißtem, bevorzugen. Ultrahocherhitzte, ewigkeiten haltbare Milch, in Tetrapaks, oder eingeschweißter Käse, kommt für mich nicht mehr in Frage. Außerdem denke ich, dass man hier auch einfach auf Qualität achten und Vergleiche anstellen sollte. Denn die Schadstoffe wurden ja schließlich nicht in allen Produkten nachgewiesen.

Ich betone nochmal, dass eine Plastikfreie Lebensweise ein wichtiger Schritt ist und auf jeden Fall eine gesunde Lebensweise unterstützt und der Teil, den man dann noch an Weichmachern zu sich nimmt, ist sehr gering. Man kann die Aufnahme von Weichmachern sozusagen eindämmen. Für seine eigene Gesundheit und auch für die Gesundheit der Erde, ist das doch schonmal was. 

So, jetzt aber..

Meine nahezu plastikfreie Einkaufsliste

(„Nahezu“, wegen den oben genannten Dingen)

Dinge des täglichen Gebrauchs

  • Eier (bekommt man im Grunde überall, sogar in Recyclingkartons; achtet hier vielleicht auch auf Bioqualität.)
  • Milch (gibt es in Glasflaschen von Landliebe oder Demeter(Soebekke); in verschiedenen Fettstufen)
  • Joghurt (gibt es ebenfalls in Mehrweggläsern von Landliebe, Almighurt oder Demeter) von Landliebe gibt es jetzt auch Joghurt mit 10% Fett, super geeignet für Desserts, oder Dips und auch so seehr lecker.
  • *Für Veganer siehe unten -NACHTRAG-
  • Brot und Brötchen (kann man entweder super Easy selbst backen, oder natürlich beim Bäcker, oder in jedem Supermarkt kaufen. Lest dazu auch meinen Beitrag zu meinem Super coolen Brotbeutel , der jede Menge Müll erspart.
  • Mehl und Zucker (die Tüten sind aus Papier; vielleicht kann man hier auf Bioqualität achten, da sind die Verpackungen auch manchmal aus recyclingpapier)
  • Weizengluten (eignet sich hervorragend zur Herstellung von Seitan (Fleischersatz) und gibt es im Reformhaus in Papiertüten)
  • Fleisch, Wurst&Käse (Kann man in größeren Supermärkten an der Frischetheke kaufen und sich in seine selbst mitgebrachte Dose packen lassen)
  • Haferflocken (Ebenfalls in Papiertüten abgepackt. Tipp: die zarten Flocken von Kölln, waren die einzigen von 21 getesteten Haferflocken, in denen keine Mineralölrückstände gefunden wurden.)
  • Obst&Gemüse (Kann man in Biosupermärkten und auf dem Markt komplett ohne Verpackung kaufen; in „normalen“ Supermärkten gibt es zumindest einen kleinen Teil ohne Verpackung zu kaufen)
  • Konserven (Gibt es in Gläsern. Zum Beispiel Kirschen, Apfelkompott, Rotkohl, Aprikosen, Sauerkraut, Bohnen usw.)
  • Öl (Gibt es überall in Glasflaschen zu kaufen, mit Twist-off-Deckeln aus Aluminium)
  • Reis (Gibt es von Uncle Bens im Karton, allerdings leider mit kleinen unnötigen Plastiksichtfenstern an der Seite, aber immerhin sehr wenig Plastik)
  • Couscous (Kaufe ich immer von der Marke „Elephant“. Ist ebenfalls im Karton und ohne zusätzliche Plastikverpackung)
  • Gemüseaufstriche (Gibt es eine gute Auswahl bei DM, z.B von Alnatura. Aber auch in größeren Supermärkten;im Biosupermarkt oder im Reformhaus gibt es eine Riesenauswahl)
  • Bionella (Ein superleckerer Bio Schokoaufstrich im Glas mit Twist-Off-Deckel , den ich zuletzt im Hit-Markt gekauft habe, den es aber sicher auch in anderen Märkten mit Biosortiment zu kaufen gibt)

NACHTRAG: Inzwischen ernähre ich mich häufig Vegan. Ich musste an dieser Stelle leider feststellen, dass es sich als schwieirg herausstellt Pflanzenmiclh und Pflanzenjoghurts plastikfrei zu bekommen. Da muss ich wohl in den sauren Apfel beißen. Darauf verzichten möchte ich nämlich nicht.


Süßigkeiten

  • Schokolade (Gibt es von Gepa, in der umweltfreundlichsten Verpackung die es zur Zeit auf dem Markt gibt)
  • Honig und Ahornsirup (Gibt es in komplettem Glasoutfit in größeren Supermärkten, oder im Biosupermarkt)
  • Gummizeug (Bisher hatte ich keinen Heißhunger auf Schlümpfe&Co, aber wenn es soweit ist, gehe ich mit meinem Glas in den nächsten Kioskladen und lasse es dort auffüllen; dasselbe werde ich auch mit Pralinen machen)
  • Kuchen; Gebäck (selber machen; oder beim Bäcker holen)

Bad/Küche/Wc

  • Essigessenz (Zum reinigen der Toilette und natürlich von allen möglichen Flächen; auch geeignet als Weichspüler in der Waschmaschine. Gibt es in jedem Supermarkt in der Glasflasche zu kaufen)
  • Natron (Gibt es in jedem gut sortierten Supermarkt in Papiertüten und eignet sich hervorragend zum putzen, oder herstellen von Putzmittel)
  • Müllbeutel (Kann man zum Beispiel bei Prodana bestellen, da gibt es jede Menge umweltfreundliche Produkte. Unter anderem biologisch abbaubare Müllbeutel, aber besser wäre es z.B die Verpackung vom Toilettenpapier als Müllbeutel zu benutzen, oder eben gar keine Müllbeutel)
    Bei DM gibt es inzwischen auch abbaubare Müllbeutel

Hygieneartikel

  • Seife (Habe ich bisher im Internet bestellt, z.B bei Dawanda, oder bei Lush. Es gibt Duschseifen, Shampoos, Haarspülungen, Peelings uvm.)
  • Zahnbürste (Hydrophil bietet Zahnbürsten aus Bambus an und mit Borsten aus Nylon 4; eine komplett kompostierbare Zahnbürste also

 


„Wir sind, was wir denken. Alles, was wir sind, entsteht aus unseren Gedanken. Mit unseren Gedanken formen wir die Welt.“

-Buddha-


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Schön, dass du da bist.

Misses Hippie

11 Kommentare

  1. Hey! 🙂 Toller Blog, tolle Einstellung! Es gefällt mir, dass sich immer mehr Menschen mit dem Leben ohne Plastik auseinandersetzen und die Gefahren des Plastik-Wahns erkennen. Richtig gut finde ich auch den Ansatz die alternativen Produkte einfach selbst zu machen. Ich mache mir meine Zahnpasta z.B. selbst. Die Zahnbürste dazu lasse ich herstellen und biete plastikfreie Produkte auf meiner Webseite an. Für dieses Jahr stehen viele Hilfsaktionen auf dem Plan. Denn das Plastik, das bereits in der Umwelt ist, müssen wir auch selbst wieder beseitigen. Damit der Plastik-Müll in der Umwelt nicht mehr wird, müssen wir jetzt sorgen. Super, dass du hier mit jedem Leser wieder einen weiteren Menschen für das Thema sensibilisierst. Beste Grüße aus Berlin, Christoph

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    • Hey Christoph. Lieben Dank für deine Worte. Ich bin hier zwar inzwischen etwas schreibfaul geworden. Aber den nachhaltigen und plastikarmen Lebensstil verfolge ich nach wie vor. Ich schaue mir deine Website auf jeden Fall mal an. Bin gespannt was das für Hilfsprojekte sind. Liebste Grüße, Julia.

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  2. Ein toller Blog. Bin langsam im Wandel zum Wohl der Natur und durch die Suche nach selbst hergestelltem Spüli hier gelandet:) Jetzt komme ich öfter und nehme deine Beiträge als Inspiration, was ich ändern kann und damit noch mehr Menschen (vielleicht) die Augen geöffnet werden, fange ich bald damit an in meinem Blog darüber zu schreiben 🙂

    Liebe Grüße
    Sina

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  3. Andrea sagt

    Hei, ich kann Dich nur bestärken! Bin auch auf diesem Weg! Und ich spare auch noch Geld dabei! Finde es schön, dass auch junge Menschen so denken! Das macht Hoffnung!

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    • Ich finde auch, dass Kinder und junge Meschen die Zukunft sind. Natürlich dürfen auch ältere Menschen gerne ihr Leben ummodeln. Et is nie zu späät 🙂 Schöne Ostertage!

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  4. Daisy sagt

    Hallo und Danke für den tollen Blog. Wir haben uns Anfang Jänner ein neues Familienprojekt ausgesucht und sind bei ZeroWaste und Minimalize gelandet. Ein Leben ohne Plastik? War anfangs schon etwas anstrengen heraus zu finden, wo und was ich Plastik- oder gänzlich Verpackungsfrei bekomme, aber langsam wird’s zur Sucht. Und meine Schwiegerpapa ist der Meinung: „Zurück ins 18. Jahrhundert.“ 😉

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    • Ich bin auch der Meinung „Back to the Roots“ in diesem Sinne „Fröhliches entrümpeln“ und danke für deinen netten Kommentar. Beste Grüsse!

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  5. hey 🙂 Ich bin gerade dabei deinen Blog mal etwas genauer zu lesen, bin bisher leider nur mit dem Handy hier gewesen und das war etwas nervig. Aber ich muss dir auf jeden Fall ein Kompliment machen! Es macht auf jeden Fall Spaß hier zu stöbern 🙂
    Und ich habe gerade gesehen, dass mein Blog in deiner „Empfehlungs-Liste“ ist. Danke, das ist echt voll lieb von dir 🙂
    Liebe Grüße 🙂

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    • Hi!
      Das freut mich total, dass dir mein Blog gefällt. Habe gerade einen neue Beitrag hochgeladen unter „Neues auf dem Blog“ falls du mal reinschauen magst. Dann kann ich ja direkt mal fragen, ist die Handyversion denn in Ordnung und übersichtlich genug? Weil du meinst das wär etwas nervig, oder lag das an der Internetverbindung?
      Liebe Grüße zurück 🙂

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      • Ich schau gleich mal 🙂 Habe gerade ein paar Blogs aus deiner Liste angesehen 🙂
        Die Handyversion ist okay, auf dem Laptop macht es aber mehr Spaß, dort gibt es den Blog eben in bunter und in der Formatierung, wie du sie möchtest 😉
        Ansonsten finde ich langes Lesen im Handyinternet immer etwas nervig, zum Teil wegen der Verbindung, zum Teil weil es immer etwas unübersichtlich ist, aber es ist manchmal sehr hilfreich 🙂

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